logoTeilspange Güterbahnhof-Liebegg – Teilprojekt der «Engpassbeseitigung St.Gallen»
Gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof

Ohne den Zubringer Güterbahnhof funktioniert die Engpassbeseitigung nicht. Die dritte Röhre könnte ihre theoretische Leistungsfähigkeit gar nicht abwickeln, weil es zu Stau bei den Anschlüssen käme. 

Fakt ist:

Diese Aussage wurde bis heute noch nicht belegt. Sie ist wenig glaubhaft, denn selbst bei Stau auf der A1 ist der Schorentunnel frei. Ein Rückstau bis zur Autobahn ist unwahrscheinlich.

Beim Bau von Zubringer und Anschluss Güterbahnhof geht es letztendlich um Gesichtswahrung. Der Ursprung der Idee eines direkten Zentrumanschlusses liegt im Projekt Südspange der Nullerjahre. Der damalige Stadtrat, vorwiegend mit Mitgliedern von FDP und CVP besetzt, musste die Südspange zähneknirschend aufgeben zugunsten der wesentlich günstigeren 3. Rosenbergröhre. Dabei wurde dem Astra ein Stummel der Südspange zum Güterbahnhof abgetrotzt. Es ist unwahrscheinlich, dass das Astra von sich auf diese Idee geklommen wäre.
Die nachträglich gelieferte Legitimation war, dass es eine Entlastung der St.Leonhard-Kreuzbleiche-Kreuzung braucht. Und weil man gerade schön in Fahrt war, wurde die zuvor beerdigte Idee des Liebeggtunnels als Verlängerung des Güterbahnhofzubringers wieder ausgegraben. Das Astra nahm den liebeggtunnel allerdings nicht ins Nationalstrassennetz auf.

«Nur die dritte Röhre alleine zu bauen würde nicht viel bringen, weil der Abfluss am Knoten Kreuzbleiche nicht funktionieren würde – was wiederum zu Rückstau auf die Stammstrecke führen würde.»
Marcel John, Kantonsingenieur St.Gallen in Leader August 2022

Fakt ist:

Angenommen, die Verkehrszahlen wären nach Vollendung der Engpassbeseitigung mit oder ohne Teilspange identisch, dann würde im Schorentunnel der Verkehr aus Richtung Zürich um soviel abnehmen, wie er im Feldlitunnel zunehmen würde. Diese Verkehrsmenge würde jedoch am neuen Knoten bei der St.Leonhard-Brücke bzw. der Geltenwilenstrasse landen, was die Verkehrsituation dort massiv belasten würde, womit schliesslich der Ausbau der St.Leonhard-Brücke begründet wird. Der Appenzeller-Verkehr Richtung Zürich ist vernachlässigbar, da dieser mehrheitlich den Weg via Herisau wählt.

Es kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass die Verkehrszahlen mit oder ohne Teilspange identisch sein werden.

Verkehrszahlen Kanton St.Gallen

Die genauen Zahlen müssen noch herausgelesen werden. Es fehlt allerdings an entscheidenden Zählstellen.


«Das ist der Grund, warum der Anschluss Güterbahnhof notwendig ist: Damit man den Abfluss in die Stadt und ins Appenzellerland sicherstellen kann.»
Marcel John, Kantonsingenieur St.Gallen in Leader August 2022

Fakt ist:

Das Argument klingt gesucht. Mit dem gleichen Argument müsste auch der Abfluss Richtung Wittenbach im Neudorf sichergestellt werden. Nicht zuletzt wegen Rückstaus auf die Autobahn wurde dort der Stauraum vor ca. 15 Jahren vergrössert.
Man kennt es auch aus dem Wasserbau: Wer den Abfluss eines Sees ausweitet, vergrössert indirekt auch den Zufluss. Der Durchfluss wird grösser, was schliesslich die Quelle versiegen lässt. Die Stärkung der Quellen, also der Regionen, sollte das Zeil sein, damit nicht alles zum Meer, den grossen Zentren abfliesst und so das Angebot und somit die Lebensqualität der Regionen schmälert.