Der unterirdische Kreisel (grün) ist das der Kern des ursprünglich «Teilspange» genannten Projekts Zubringer Güterbahnhof und Liebeggtunnel. Die beiden Röhren des Feldlitunnels verbinden ihn mit der Autobahn A1. Je ein Ausgang führt Richtung Zentrum (rechts) und einer zur Oberstrasse (links). Der Liebeggtunnel (unten) endet in der Liebegg.
Im Güterbahnhofareal soll 10 Jahre gebaut werden, mit allen damit verbundenen Lärm-, Licht- und Staubemissionen. (Verein gegen den Autobahnaschluss am Güterbahnhof)
2022 wurde von Kanton und Stadt St.Gallen mit vier eingeladenen Architektur und Stadtplanungsbüros eine Testplanung druchgeführt. Auf den Resultaten baut das vorliegende Projekt auf.
Eine Bebauung des Areals sei möglich. Versprochen wurde auch eine üppige Begrünung mit park und Allee.
Auf den Bereichen mit Tunnels darunter kann jedoch kein Baum gepoflanzt werden, da 1. lediglich eine Überdeckung von 1m vorgesehen ist und 2. Erfahrungen zeigen, dass ca. alle 50 Jahre die Abdichtung der Decke saniert werden muss. (Plan: Andy Senn Architekten BSA/SIA)
Erschliessung Güterbahnhof, Geh- und Radweg
Art. 6 Bundesgesetz über Velowege
Die für die Planung der Velowegnetze zuständigen Behörden sorgen dafür, dass:
a. die Velowege zusammenhängend und durchgehend sind und insbesondere die wichtigen Orte nach den Artikeln 3 Absatz 3 und 4 Absatz 3 erschliessen;
b. die Netze eine angemessene Dichte und die Velowege eine direkte Streckenführung aufweisen;
c. die Velowege möglichst sicher sind und der Veloverkehr, wo möglich und angebracht, getrennt vom motorisierten Verkehr und vom Fussverkehr geführt wird.
Folglich: Die Velowege- und -massnahmen rund um den Güterbahnhof und den Knoten St.Leonhard erfüllen diese Kriterien nicht.
Bemerkenswert
- Abbruch Güterbahnhofstrasse 2, östlicher Teil des Güterexpeditionsgebäudes. Weitere Abbrüche.
- Keine Überbaubarkeit mit Hochbauten über den Tunnels, auch nicht im Bereich des abgebrochenen Teil des Güterexpeditionsgebäudes.
- Überdeckung nur 50 bis 100cm. Dies ist zu wenig, als dass noch Bäume gepflanzt werden können. Dafür ist eine Mindestüberdeckung von 150cm notwendig.
- Konsequenzen bei möglichen späteren Sanierungen? (vgl. Harzbüchelgalerie und Stephanshorntunnel)
- Die Zylipasserelle ist nicht Zeil des Projekts.
- Abriss aller Lattich Bauten und Installationen
- Der aufgezeigte Strassenquerschnitt ist viel zu hoch und läuft entgegen den städtischen Entsiegelungsbemühungen.
- Ökologische Ausgleichsflächen aufgrund Rückbau AB-Trasse. Die Heckenpflanzen sind nach NHG Art.18 geschützt.
- Vollsperrung Velo- und Fussweg Güterbahnhofstrasse. Die Umleitung via Geltenwilenstrasse – Oberstrasse ist aufgrund der Höhendifferenz und des Verkehrs nicht zumutbar. Fünf Veloland-Schweiz-Routen führen durch das Areal.
- Baugrubenbreite 25 m bis 30 m, im 4-Spurbereich bis zu 40 m; Baugrubentiefe bis 15 m
- 250 Lastwagenfahrten pro Tag im Bereich des Güterbahnhof-Areals und zur St. Leonhard-Brücke, ohne Fahrten im Zusammenhang mit der Astra-Baustelle (Kreisel und Feldlitunnel). Astra-Fahrten addieren sich somit zu den erwähnten 250 LKW-Fahrten.
- Der Installationsplatz füllt das ganzes Areal, ca. 10'000 m². Die Familiengärten sind davon gesamthaft tangiert. Der Perimeter des Installationsplatzes bzw. die Gärten der Häuserzeile an der Schlossestrasse ist Teil des Umgebungssschutzes gemäss ISOS.
- Insbesondere beim Materialumschlag des Tunnelvortriebs und durch die Baulüftung werden Lärm- und Staubemissionen verursacht.
- Licht: Bei Nachtarbeiten werden Beleuchtungen der Baustellen und Installationsplätze notwendig sein.
- Der Kreisel hat einen Notausgang sowie eine Betriebszentrale in seinem Zentrum. Im Plan ist eine Treppe zu sehen. Folglich müsste oben in Kreiselmitte ein Gebäude platziert sein. Davon ist in keinem Plan etwas zu sehen.
- Vom versprochenen «attraktiven» Fuss- und Velowegnetz wird nicht viel zu sehen sein. (Zumal Mischwege per se unattraktiv sind)
Testplanung Güterbahnhof
Das Güterbahnhofareal
Tunnelabdichtungen halten nicht ewig
Pläne, falls nichts anderes angegeben: Tiefbauamt St.Gallen, evtl. bearbeitet zur besseren Lesbarkeit.
Informationssquellen sind die Pläne und der Teschnische Bericht des Tiefbauamts St.Gallen, Stand November 2023.
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