logoTeilspange Güterbahnhof-Liebegg – Teilprojekt der «Engpassbeseitigung St.Gallen»
Gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof

Für den Lebensraum Wattbach wird es schwierig

Das Südportal des Liebeggtunnels und die Brücke über das Wattbachtobel standen bisher wenig im Fokus. Dabei wäre hinschauen wichtig. Der Wattbachwald ist ein geschützter Lebensraum. Es sind nicht nur Kreuzung, Brücke, Tunnelportale und Betriebszentrale, sondern auch der Bauinstallationsplatz, die hier Spuren hinterlassen wird. Welche, das zeigt ein Vergleichsobjekt.

liebegg vergleich

Ein Tal, ein Bach, Natur, eine Durchgangsstrasse – neue Kreuzung, Brücke Tunnelportal einer Umfahrung – Bauinstallationsplatz.
Die Situation Liebegg (links) ist vergleichbar mit Brienza in der Basilicata, Italien (rechts).

Eigentlich verbietet die Schutzverordnung Sitter- und Wattbachlandschaft solche bauliche Tätigkeiten in diesem Landschaftsschutzgebiet. Das Tobel ist als Vernetzungsachse im Richtplan eingetragen und nach NHG ein Waldreservat. Strassenbau ist wichtiger. Dafür wird hier ein Bauinstallationsplatz über den Wattbach angelegt. Dieser wird während der Bauzeit von ca. 7 Jahren überdeckt. Wie das gehen könnte, zeigt dieses Bild aus Brienza:

eindolung wattbach
Der Bach verschwindet in drei Blechrohren. Ist hier nur eine Strassenbreite, so soll im Wattbachtobel der ganze Installationsplatz auf den Bach zu liegen kommen.

Liebegg gemäss Plan

Liebeggtunnel-Knote Wattbachbrücke

So soll es hier gemäss einer Visualisierung des kantonalen Tiefbauamts St.Gallen 2040 aussehen: Knoten, Brücke, Tunnelportal. Nicht auf dem beschönigten Bild: gerodeter Wals rund ums Portal und unter der Brücke, Portal des Sicherheitsstollens links und technische Betriebszentrale rechts des Portals. Diese wird zwar völlig unterirdisch liegen, ohne überirdische Spuren geht's aber nicht.

Veränderung der Landschaft

Wie sich eine Landschaft durch die Erstellung solcher Bauten verändern kann, zeigt ein Luftbildvergleich von Brienza. Zwischen diesen beiden Luftbildern (Google) liegen ca. 5 Jahre. Links Nordportal, rechts Südportal des Tunnels in Süditalien, oben jeweils, vorher, unten während der Bauzeit. Anschliessend ans Nordportal liegt das Südportal des nächsten Tunnels.

luftbilder

Das Resultat

Im Frühling 2024 wurde die Umfahrung von Brienza dem Verkehr übergeben. Fairerweise sei hier erwähnt, auch wenn die Verkehrszahlen äusserst gering sind, die Entlastung für die engen Gassen des reizvollen Bergstädtchens war nötig.

unter der brueckeDie neue Brücke, die zum Tunnelportal führt. Unten war zuvor relativ unberührte Natur mit einem Bach.

kreisel
Der Knoten wurde hier als Kreisel ausgeführt. Im Hintergrund das Tunnelportal  mit dem abgerodetem Wald darum herum.

installationsplatzDer Bauinstallationsplatz. In der Liebegg wird es weniger Baracken geben.