Die Frage stellt sich: Wie viel Verkehr fliesst tatsächlich von Teufen zur Autobahn? Wie sind die anderen Verkehrsflüsse? Lässt sich eine Teilspange mit Zahlen begründen? Antworten würde die viel zitierten Verkehrsmodelle liefern. Diese liegen jedoch immer noch unter Verschluss. Daher bedienen wir uns bei Tomtom. Der Hersteller von Navigationsgeräten stellt seine Verkehrsdaten der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Woher kommt der Verkehr zur St.Leonhard-Brückw und wohin fliesst er weiter? Stadtparlamentarier Marcel Baur hat in der Datenbank von Tomtom recherchiert. Grafik oben: Die Verkehrsmenge auf der St.Leonhard-Brücke, Fahrtrichtung Autobahn, wird mit 100% angenommen. Anhand der ID-der Navigationgeräte lässt sich nun feststellen, dass von diesen Autos nur 13% die Liebegg passiert haben und später nur 15% die Autobahn Richtung Zürich wählten.
Somit hält sich der Durchgangsverkehr, welcher von Teufen Richtung Zürich auf die A1 fährt in Grenzen. Die Plattfrom von Tom Tom lässt auch andere Rückschlüsse zu.
Lediglich 10% des Verkehrs von Teufen fahren auf die Autobahn Richtung Zürich. 7% fahren Richtung St.Margrethen auf die A1. Im Umkehrschluss haben somit 83% aller gezählten Autos ein Ziel in der Stadt.
An der offiziellen Zählstelle in der Liebegg werden durschnittlich 12'400 Autos registiert. Hochgerechnet aus den Zahlen von Tomtom würden also lediglich 1240 die beiden neuen Tunnels benützen.
Vom ganzen Verkehr, der von Zürich kommend die Ausfahrt St.Gallen-Kreuzbleiche verwendet, passieren nur ca. 38% die St.Leonhard-Brücke. Eine Mehrheit folgt der Rosenbergstrasse.
Nach einer möglichen Eröffnung des Zubringers Güterbahnhof muss davon ausgegangen werden, dass sich der Anteil Richtung Stadtzentrum verschiebt, dass also die meisten via Teilspange und unterirdischem Kreisel direkt ins Zentrum fahren, auch wenn sie als Ziel eine der grossen Parkgaragen Unterer Graben Burggraben oder Brühltor haben.
Mit einem genügend grossen Zeitbudget würden sich aus der Datenbank von Tomtom sicherlich noch andere interessante Aussagen holen, welche zu entsprechenden Rückschlüssen führen würden.
Doch einfach so von diesen Zahlen auf allfällige Frequenzen in den neuen Tunnels zu schliessen, würde zu kurz greifen. Es muss davon ausgegangen werden, dass durch die neuen direkten und kürzeren Wegen auch zusätzlicher Verkehr generiert würde, einerseits durch den Wechsel vom ÖV aufs Auto, andererseits dadurch, dass durch eine kürzere Abschnittsfahrzeit im gleichen Zeitbudget ein entfernteres Ziel erreichbar wird. Neue Wege erhöhen die Gesamtverkehrsmenge.
Zu berücksichtigen sind bei diesen Zahlen der Erfassungszeitraum 1.10.2022 bis 31.10.2022 zwischen 6:00 Uhr und 19:00 Uhr sowie dass es sich hier nur um Fahrzeige mit Navigationsgeräten von Tomtom handelt.
Es ist mit Verkehszuwachs zu rechnen
Verkehrsdatenanalyse St.Leonhardbrücke, Kurzverbloggt