Das Güterexpeditionsgebäude gilt nicht als Ganzes schützenswert. Warum eigentlich nicht? Durch dieses Tor verliessen in der Stickereiblüte sämtliche Textilerzeugnisse die Stadt in alle Welt hinaus. Neben dem ästhetischen sprechen somit auch kulturhistorische Gründe gegen einen Abbruch.
Nachdem ein solche im Früstadium der Planung noch vorgesehen war, ist man auf Druck davon abgekommen. Die Testplanung von Kanton und Stadt hat gezeigt, dass das ganze Gebäude erhalten werden könnte. Während der Ostflügel unterfangen würde, könnte man die Strasse unten durch bauen. In den aktuellen Plänen ist man davon wieder abgerückt. Der Westflügel würde nun doch abgebrochen.
Artikel von René Hornung zur Bedeutung und Geschichte in "Saiten"
Bildmontage der möglichen Baustelle, der Ostflügel des Güterbanhofgebäudes ist abgebrochen.
2007 stimmte die Bevölkerung der Stadt St.Gallen über ein Projekt zur Überbauung des Güterbahnhofareals ab. Die Vorlage scheiterte. Doch: Über Art, Volumen und Ästhetik der Neubauten lässt sich streiten – den Wert des alten Güterbahnhofgebäudes hat man damals erkannt und es integriert.
Aus dem damaligen Abstimmungsbüchlein: "Im Rahmen der Planungsarbeiten zeigte es sich, dass das ehemalige Güterexpeditionsgebäude und die beiden anschliessenden, eingeschossigen früheren Warenumschlagsgebäude aus denkmalpflegerischen Gründen erhalten werden sollten."
(Quelle: Abstimmungsbüchlein 17. Juni 2007)
Das kulturhistorisch wertvolle Güterbahnhofgebäude fällt dem Tunnel-Tagbau zum Opfer. Dem Quartier fehlt die Seele. Von einer Druchmischung, wie sie 2007 noch beschrieben war, kann keine Rede mehr sein.
Ideenskizze der Gegner der der Güterbahnhofinitiative von 2016. Erinnert etwas an die Europaallee Zürich.
Nein zur Güterbahnhofinitiative von 2016 war kein Ja zum vorliegenden Projekt.
Kreuzung und Einfahrt in den Tunnel würden ziemlich viel Platz verschlingen und das Areal vom Zentrum der Stadt abschneiden.
Projektstand 2019, Quelle: Selica Media, Basis Google Earth
Neben Kulturbetrieben könnte hier auch ein City-Logistik-Hub untergebracht werden. Der Güterbahnhof würde somit wieder seinem ursprünglichen Zweck dienen.