Die Testplanung Güterbahnhof offenbart: Der Bau der Tunnelausfahrt der Teilspange bzw. des Zubringers Güterbahnhof beim Knoten St.Leonhardstrasse–Geltenwilenstrasse–Tunnelausgang wird einen schweren städtebaulichen Schaden verursachen.
Bild: Collage aus Modellfoto und Plan von AGPS
Am 2. Soundingboard zur Testplanung vom 20. Januar 2022 wurden die Arbeiten von vier Planungsteams vorgestellt. Die Aufgabenstellung beinhaltete die Erarbeitung
Rot im Plan die vorgegebenen Untertunnelungen.
Der erste Punkt ergab stimmige Ideen für eine gemischte Nutzung aus Wohnen, Arbeiten und Kultur. Vorgabe aus Punkt zwei war die Erhaltung des Güterexpeditionsgebäudes. Darüber herrscht breiter Konsens. Der dritte Punkt zeigte sogleich auf, wie dieses schöne, neue Quartier von der Stadt abgeschnitten wird. Anhand der geschätzten Frequenzen können auf der St.Leonhardbrücke 6 Spuren, auf der Geltenwilenstrasse und der Tunnelausfahrt je 5 Spuren nötig sein.
Die Testplaner kamen teilweise zum Ergebnis, dass mehre Häuser dafür abgerissen werden müssten. Dazu sollten noch Velorouten und Fusswege durch den besagten Bereich führen – irgendwie… Zu diesem Punkt sind noch wenig taugliche und machbare Lösungen zu finden.
Unabhängig davon, wo die Zufahrt zum unterirdischen Kreisel zu liegen kommt, diese Kreuzung dürfte massiv ausgebaut werden. Zwei der vier Testplanungsteams würden dieses schöne Gebäude und alles, was dahinter liegt, abreissen.
Die Tunneleinfahrt erfolgt bei der St.Leonhardbrücke. Eine Verbreiterung der Brücke drängt sich auf. Die Folge: Mehrere Gebäude müssen dem Strassenausbau weichen. Die Fuss- und Veloführung ist wenig durchdacht. Einziger Vorteil dieser Lösung ist, dass der Eingang ins Quartier bei der Güterbahnhofstrasse offen und einladender sein kann. Städtebaulich ein schwieriger Eingriff.
Auch sie fahren bei der St.Leonhardbrücke in die Tiefe, mit allen genannten Nachteilen. Auch hier: Tabula rasa mit allem, was zwischen dem Güterexpeditionsgebäude und der Geltenwilenstrasse liegt. Die Veloführungen sind undurchdacht. Sollte eine Durchfahrt unter der St.Leonhardbrücke zwischen den Gleisen der Appenzellerbahn und dem Brückenlager möglich sein, wäre das wohl schon im aktuellen Velonetzplan drin. Velofahrende müssen wohl kaum die St. Leonhardbrücke überqueren...
Diese Variante erfordert keine Gebäudeschleifungen. Das Team von Yellow Z fährt über die Güterbahnhofstrasse ins Areal und dann Richtung Süden der Perimetergrenze entlang zum unterirdischen Kreisel. Vorteil: weniger Beeinträchtigung des Aussenraums durch die Rampe. Für Velofahrende und den Fussverkehr ist eine zusätzliche Passerelle über die Gleise angedacht, weil im Bereich der Geltenwilenstrasse wohl der Gesamte zur Verfügung stehende Raum für MIV-Spuren benötigt wird.
Ihre Tunnelzufahrt erfolgt von der Geltenwilenstrasse durch das Malik-Gebäude. Dieses müsste somit abgerissen werden. Kauf und Ersatzbau dürften nicht günstig sein. Die Kosten für die Teilspange werden auch so aus dem Ruder laufen.
(Die Planausschnitte wurden zu besseren Vergleichbarkeit durch Ansetzen der Situatiosnpläne der jeweiligen Planungsteams vereinheitlicht.)