logoTeilspange Güterbahnhof-Liebegg – Teilprojekt der «Engpassbeseitigung St.Gallen»
Gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof

ideenverbot

1. Bessere Massnahmen werden blockiert

Dieses Grossprojekt blockiert wirksamere Massnahmen mit besserem Kosten-Nutzen-Verhältnis, die sich schneller umsetzen lassen. Eine mögliche Lösung für ein Problem, das als akut bezeichnet wird, erst in 20 Jahren zu haben, ist keine Perspektive.


riethuesli teuefernstrasse gruenerHier wird eine Lösung entsprechend dem Geist des letzten Jahrhunderts für ein angeblich grosses Problem angepriesen, welche erst in 20 Jahren vielleicht greift. Niemand weiss, wie sich unser Mobilitätsverhalten bis dahin ändert.

Begrünung und Umgestaltung wären heute schon möglich.

Eine Eröffnung ist auf ca. 2040 vorgesehen.

Unbestritten gilt es, umsetzbare Lösungen zu finden und Massnahmen zu ergreifen – vor 2040. Mit dem Entscheid eines Autobahnausbaus wird ein veraltetes Mobilitätsverhalten auf Jahrzehnte hin zementiert.

Durch den Zubringer Güterbahnhof soll gemäss Astra Rückstau auf die Autobahn, verursacht durch eine Kapazitätslimite am Knoten Ausgang Schorentunnel, verhindert werden. Vergleichsweise einfach auszuführende Entflechtungsmassnahmen, wie besipielsweise eine Unterführung für den Velo- und Fussverkehr, können den Durchlass dieses Knotens hingegen genügend erweitern. Der beschlossene Velotunnel bringt hingegen zuwenig Entlastung. Ein Aufgang zur Bushaltestelle hätte die oberirdischen Fussgängerstreifen erstetzen können.

Die Erarbeitung des vorliegenden Projekts Engpassbeseitigung St.Gallen begann vor ca. 20 Jahren. Das Konzept aus 3. Röhre und der Teilspange Güterbahnhof wurde um 2012 als Ziel festgelegt. Der Klimawandel und das Bedürfnis für Städte mit höherer Aufenthaltsqualität haben die Haltung zur Mobilität, im Besonderen zum motorisierten Individualverkehr, inzwischen nachhaltig verändert.

So würde in der heutigen Zeit ein Konsens für eine Lösung in dieser Art, im Geist des letzten Jahrhunderts, in der aktuellen Zusammensetzung der politischen Gremien kaum mehr gefunden werden können.

Es herrscht ein faktisches Denkverbot

Wenn schon eine neue, leistungsfähigere Verbindung ins Appenzellerland erstellt werden muss, wäre nicht der «Zubringer Appenzellerland» durch Herisau doch die bessere Wahl? Für die meisten Appenzellerinnen und Appenzelelr schon. Siehe hier.

Könnte nicht die Anwendung von neusten intelligente Verkehrslenkungstechnologien unter dem Aspekt der Digitalisierung die Route Teufener Strasse – Geltenwilenstrasse optimieren? Wir müssen heir weiter denken als an einfache Pförtner- und Lichtisignalsteuerungen. Ein situativ gesteuertes System, das Rücksicht auf Verkehrsdichte, Rückstaus, Fahrzeugart usw. nimmt, unabhängig von Tageszeit und Wochentag, könnte die optimalste Verkehrslenkung ermöglichen. St.Gallen  könnte hier Pionierarbeit leisten. Geld ist ja vorhanden.

Versprochen werden flankierende Massnahmen

Oft wird von Entlastung durch das Autobahnprojekt gesprochen. Sicher: Der Verkehr auf der Teufener Strasse wird abnehmen. Aber eine baulich verkehrsberuhigte Strasse im Stil eine Begegnungszone darf man nicht erwarten.

Begrünung und Umgestaltung wären hingegen heute schon möglich

Stadt und Kanton haben im Herbst 2023 Pläne zur Umgestaltung von Teufener und Oberstrasse präsentiert. Sie würden jedoch erst nach Eröffnung des Liebeggtunnels umgesetzt.

riethuesli teuefernstrasse gruener
Visualisierung von Kanton und Stadt St.Gallen

Als mögliche Massanahme werden von Kanton und Stadt vorgeschlagen:

  • Fahrbahnbreite zwischen Bäumen 6.30m
  • Breitere Trottoirs, mehr Begrünung
  • kombinierter Geh-Radweg abseits der Fahrbahn, sogar mit einem Radstreifen aufwärts wäre Platz für Bäume

oberstrasse gruener
Visualisierung von Kanton und Stadt St.Gallen

Für die Oberstrasse wird eine durchgehende Allee vorgeschlagen.

Dass solche Umgestaltungen auch mit der heutigen Verkehrsmenge möglich sind, beweisen folgende Beispiele:

Beispiel Köniz

koeniz

In der berner Vorortsgemeinde wurde die Durchgangsstrasse umgebaut und beruhigt. Fussgängerstreifen wurden entfernt. Ein durchgehender Mittelstreifen die als Insel oder  Abbiegespur.

Die Folgen:

  • Flüssigere Durchfahrt (Autofahrt 240s statt 300s)
  • Geringere Wartezeiten für querenden Fussverkehr (50% < 5s, 80% < 10s statt 20-60s)
  • Zentrumsaufwertung ist für angrenzende Verkaufsgeschäfte ein wirtschaftlicher Erfolg
  • Kein Ausweichverkehr festgestellt
  • Bessere öV-Verbindungen und Ausbau Fuss- und Veloverkehr
  • 1/3 weniger Unfälle, 40% weniger Verletzte
  • Respektvollerer Umgang unter allen Verkehrsteilnehmenden
  • Wacker-Preis des Schweizer Heimatschutzes 2012

Beispiel Horn

horn

Die Fahrbahnbreite beträgt 6.30m, 3.15m pro Richtung auf einer Länge von ca. 250m, Trottoirbreite ca. 2.70m inklusive Bäume.
Es gilt Tempo 50. Die Hauptstrasse durch Horn hat fast 10'000 Autos pro Tag. Der gesamter Strassenraum misst nur ca. 11.80m.
Es sind keine Radstreifen vorhanden, trotz Bodenseeradweg – Koexistenz wird auf 250m erzwungen und funktioniert.
Im Riethüsli kann ein Strassenraum von ca. 14m aufgeteilt werden.

Die neue Hauptstrasse von Rorschach hat teilweise sogar nur 6.00m Breite. Obwohl nicht 30km/h signalisiert ist, wird durchschnittlich langsamer gefahren als auf breiteren Strassen.

 

 

Weitere Argumente

Ideenverbotschädlich für die Umweltkostenkeine verzweigunglandreservedenkmalschutzmobilitaetengpassnutzenbaustellesicherheitcheckliste