Der Verein gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof hat eine öffentliche Bevölkerungsumfrage durchgeführt. Knapp 550 Menschen aus der Stadt St.Gallen sprechen sich darin gegen den Autobahnanschluss aus. Ihr Hauptargument: Der Zubringer führt zu Mehrverkehr in der Innenstadt.
Was macht das Auto mit einer Stadt – und mit ihrer Demokratie? Eine Rundfahrt durch die St. Galler Geschichte mit einem Autolobbyisten, einer Klimaaktivistin, einem Historiker und einem Clown.
"Das ist einseitig und nicht mehr zeitgemäs."
Der Bund der Schweizer Architektinnen und Architekten (BSA) sagt Nein zur Autobahn-Abstimmungsvorlage. Das gilt auch für die Ostschweizer Sektion. Deren Vorsitzender ist der ehemalige St.Galler Kantonsbaumeister Michael Fischer. Er hat bis 2022 am Güterbahnhof-Areal mitgeplant. Warum ist er gegen den Ausbau?
Der Verein gegen den Autobahnaschluss am Güterbahnhof sagt Nein zum Bundesbeschluss über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen. Dieses Paket umfasst 6 Autobahnausbauprojekte, darunter auch die «Engpassbeseitigung St.Gallen».
Ein Nein zu dieser Vorlage stoppt den Bau der Teilspange, des Zubringers Güterbahnhof, des Anschlusses bei der St.Leonhard-Brücke und des Liebeggtunnels, aber auch den Bau aller anderen Projekte im Paket. Im Fall eines Neins kann davon ausgegangen werden, dass aus den weniger umstrittenen Projekten ein neues Paket geschnürt wird. Der Autobahnanschluss am Güterbahnhof wird dann wohl kaum mehr darin enthalten sein.
Mit einer halbjährigen Verspätung wurde der Mitwirkungsbericht zum Kantonsteil des Projekts Zubringer Güterbahnhof und Liebeggtunnel letzte Woche veröffentlicht. Viele Antworten auf die 1’858 Rückmeldungen lassen auf ernste Schwierigkeiten deuten.
Das Projekt ist für das Klima und die Biodiversität schädlich. Der CO2-Ausstoss durch den Bau wird auf 450'000 Tonnen geschätzt. Die notwendige ökologische Durchgrünung der Stadt wird verunmöglicht, das Schutzgebiet Wattbach gestört.
Eine deutliche Mehrheit im Stadtparlamenthat hat richtig erkannt, dass die durch den Autobahnanschlusses am Güterbahnhof entstehenden Verkehrsprobleme schlicht zu einschneidend für das Stadtzentrum wären. Das Stadtparlament gibt dem Stadtrat nun den glasklaren Auftrag, sich bei Bund und Kanton gegen die Teilspange einzusetzen und das Güterbahnhofareal ohne Autobahnschluss zu entwickeln.
Das Astra nennt sie «Spange», verbreiterter ist der Begriff «Teilspange». Eine Spange ist ein Element, das Dinge zusammenfügt oder -hält. Was hat das mit dem Zubringer Güterbahnhof zu tun? Und warum wird dieser eigentlich so genannt?